Die rd 890 Einwohner (2019) zählende Gemeinde Capestrano liegt im Valle del Tirino, ca 32 Kilometer ostsüdöstlich von L’Aquila und grenzt unmittelbar an die Provinz Pescara.
Als im Jahr 1934 Michele Castagna in seinem Weinberg eine Kalkstein-Statue aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. entdeckte erlangte der Ort überregionale Bekanntheit. Diese Statue wird als "Krieger von Capestrano" bezeichnet und befindet sich jetzt im "Museo archeologico nazionale d’Abruzzo" von Chieti.
Es wird angenommen, dass die Statue als Grabschmuck diente. Sie ist ohne Plinthe 1,94 m, mit Plinthe 2,09 m hoch und stellt einen bewaffneten Krieger dar. Auffällig ist der breitkrempige Hut. Außerdem trägt er einen Brustpanzer, ein Kurzschwert, einen Dolch, 2 Lanzen und eine Axt. Geschmückt ist der Krieger mit einem breiten Gürtel, Armreifen und einer Halskette.
Dieser Fund zog natürlich weitere Untersuchungen nach sich. Unter Leitung von Giuseppe Moretti wurde dann die Fundstätte weiträumig archäologisch untersucht. Dabei wurde eine Nekropole des 7. bis 5. Jahrhunderts v. Chr. und eine weibliche Statue gefunden, die "Dame von Capestrano". Anfang des 21. Jahrhunderts folgten weitere Grabungen, die ein antikes Gräberfeld von etwa hundert Gräbern zu Tage förderten und 50 archäologische Artefakte. Funde aus der frühetruskischen Zeit von dieser Qualität sind äußerst selten, erst recht, bei dieser guten Erhaltung.