San Vito Chietino (ca. 5400 Einwohner 2016) ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Chieti/Abruzzen, direkt an der Adria. Die Stadt ist ein beliebter Badeort an
der Costa dei Trabocchi und wurde in jüngster Zeit immer wieder mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. Aufgrund seiner geografischen Lage ist das Klima recht mild.
Die ältesten Informationen über den Ort stammen aus der Römerzeit. Bereits zu dieser Zeit gab es einen Hafen, der in der Kaiserzeit von den Römern für Verbindungen über
die Adria genutzt wurde. Aber auch für die wachsende Handelsschifffahrt hatte er Bedeutung.
Nach dem Untergang des Weströmischen Reiches sah sich der Ort wechselnden Herrschaftsverhältnissen gegenüber. Er wurde im 5. - 6. Jhd. von Goten, später von Byzantinern
und Langobarden besetzt, bis die Normannen im 11. Jhd. das Gebiet eroberten. In dieser Zeit erlebte die Küste eine Periode des Niedergangs, der Hafen wurde aufgegeben.
Im vierzehnten Jahrhundert litt San Vito unter den Machtkämpfen des Papstes und seimem Kontrahenten, dem Gegenpapst Clemens VII, dessen Truppen den Ort angriffen und
plünderten. Der Abt von San Giovanni in Venere bat darum in Lanciano um Hilfe. Die gesendeten Truppen Lancianos konnten die Angreifer in die Flucht schlagen. Dem Abt gelang es, diese Situation zu
seinem Vorteil zu nutzen, indem er gegen Zahlung von sechzig silbernen Carlins das Lehen an der Abtei von San Giovanni in Venere auf ewig erhielt. Ein Dokument aus dem Jahr 1385 belegt, dass sich
der Hafen von Gualdum (wie er damals noch hieß) im Eigentum der Abtei San Giovanni in Venere befindet.
Im 15. Jhd. erkannte Lanciano die Möglichleit des wirtschaftlichen Aufschwungs durch den Hafen von San Vito und beschloss ihn zu erobern. Der Nachbarort Ortona,
kommerziell geprägt, befürchtete seine Seeherrschaft im Bereich zu verlieren. Beide Orte erhoben Anspruch auf den Hafen und so brach ein langer Krieg zwischen Lanciano und Ortona aus. Nach einem
zwischenzeitlichen Frieden (das Dokument, das die Friedenszeit zwischen Lanciano und Ortona belegt, befindet sich heute in der Stadtbibliothek von Lanciano) nutzte Lanciano die Gelegenheit, den
Hafen umzustrukturieren und ging damit in einen weiteren offenen Krieg mit Ortona. Ortona heuerte für seine Zwecke einen Piraten an, der die Hafenanlagen abreißen ließ, plünderte und die Gegend
terrorisierte. Lanciano gelang es jedoch, das Lehen von San Vito zu erhalten und von 1442 - 1501 wurde der Hafen von San Vito für die Lanciano-Messen und den Seehandel genutzt.
Mit dem wirtschaftlichen Niedergang Lancianos war auch der Hafen nicht mehr von großer Bedeutung und Lanciano beschloss, den Hafen mit dem relativen Lehen von San Vito
Chietino 1528 an einen gewissen Sancho Lopez zu verkaufen.
In beiden Weltkriegen wurde der Hafen bombardiert und weitestgehend zerstört. Einen Aufschwung verzeichnet der Ort wie die ganze Region ab den 1960ern. Tourismus und die
Autobahnanbindung ermöglichten es.
San Vito Chietino (about 5400 inhabitants 2016) is an Italian commune in the province of Chieti / Abruzzo, directly on the Adriatic Sea. The city is a popular seaside
resort on the Costa dei Trabocchi and has been repeatedly awarded the Blue Flag. Due to its geographical location, the climate is quite mild.
The oldest information about the place dates back to Roman times. Already at that time there was a harbor, which was used by the Romans for connections over the Adriatic
in the imperial era. But it also had significance for the growing merchant shipping industry.
After the decline of the Western Roman Empire, the town faced changing power relations. It was occupied by Goths in the 5th to 6th centuries, later by the
Byzantines and the Lombards, until the Normans conquered the territory in the 11th century. During this time, the coast experienced a period of decline, the harbor was abandoned.
In the fourteenth century, San Vito suffered under the Pope's power struggles and his adversary Clemens VII, whose forces attacked and plundered the place. The abbot of
San Giovanni in Venere asked for help in Lanciano. The sent troops Lanciano could beat the attackers in the run. The abbot was able to use this situation to his advantage by paying for sixty
silver Carlins received the fief at the abbey of San Giovanni in Venere for ever. A document from 1385 shows that the port of Gualdum (as it was then called) is owned by the Abbey of San Giovanni
in Venere.
In the 15th century, Lanciano saw the possibility of economic recovery through the port of San Vito and decided to conquer it. The neighboring town of Ortona,
commercially marked, feared losing its naval dominance in the area. Both places claimed the harbor and so a long war broke out between Lanciano and Ortona. After a temporary peace (the document
that documents the peace period between Lanciano and Ortona is now in the Municipal Library of Lanciano) Lanciano took the opportunity to restructure the port and went into another open war with
Ortona. Ortona hired a pirate for his purposes, which demolished the docks, plundered and terrorized the area. Lanciano, however, managed to
obtain the fief of San Vito and From 1442 to 1501, the port of San Vito was used for the Lanciano fairs and maritime trade.
With the economic decline of Lanciano, the port was no longer of great importance and Lanciano decided to sell the port with the relative fief of San Vito Chietino in
1528 to a certain Sancho Lopez.
In both world wars the harbor was bombed and largely destroyed. An upswing recorded the place as the whole region from the 1960s. Tourism and the motorway connection
made it possible.