Traditionelle Feste und Bräuche

Sant'Egidio

Spielzeug für Kinder, Glocken und Körbe für die Verlobten. Und die Herren der Schöpfung begleiten ihre Freundinnen zu dieser ungewöhnlichen Shopping-Tour.
Dies ist die Magie der Sant'Egidio Messe, die ab dem Nachmittag des 31. August im Zentrum von Lanciano mit bunten und festlichen Ständen stattfindet.
Die Messe von Sant'Egidio gehört zu den Ereignissen der Trabocchi-Länder, die stark mit Tradition und Vergangenheit verbunden sind. Tatsächlich ist noch heute das Symbol der Glocke allen geläufig, obwohl sich in der Zeit Formen und Farben verändert haben. Die Glocke ist in der ursprünglichsten und bizarrsten Weise dekoriert, bleibt aber das Geschenk, das jeder Freund seiner Schönen macht.
Im Vergleich zur Vergangenheit hat sich der Brauch etwas geändert. In der Antike stellten erfahrene Handwerker Glocken und Körbe her. Der Tradition folgend kauften die verlobten Männner ihrer Auserwählten einen Korb, in dem sie Früchte arrangierten; Die verlobten jungen Frauen kauften wiederum eine Glocke, um die Geste zu replizieren. Nach Einbruch des Abends, weit weg von den neugierigen Augen ihrer Eltern, tauschten die Liebenden diese Gaben als Versprechen der Liebe aus. Die verheirateten Paare mit Kindern schenkten diesen ein hölzernes Spielzeug.
Heute hat sich die Tradition entwickelt und man kauft und verkauft für gewöhnlich die Terrakotta- oder Keramikglocken. Und es ist normalerweise Sie, die das gern gesehene Geschenk von Ihm bekommt, auch wenn die Freundin oft beschließt, sich zu revanchieren.
Aber warum genau die Glocke? Dieses Symbol geht auf Sant'Egidio zurück, Benediktiner Abt der zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert lebte und ein heiliger Beschützer der Kranken, einschließlich Leprakranken war. Diese trugen einen Rattanstock mit einer Rassel, so dass die Leute vor ihrer Ankunft gewarnt wurden.
Von da ausgehend, hat die Glocke in der Zwischenzeit eine andere Bedeutung bekommen.
Auf der Messe findet man jedoch auch viele andere Gegenstände wie Spielzeug aller Art, Handwerksstücke uvm.
All dies trägt dazu bei eine magische Atmosphäre zu schaffen. Das Glitzern der Lichter, der Klang der Glocken, die freudigen Stimmen der Kinder, die Umarmungen der Pärchen und die Neugier der Touristen machen das Fest zu einer Veranstaltung kollektiver Freude.

 

Mittelaltermarkt


Lancianos Blütezeit war im 14. Jahrhundert. Durch die Märkte war der Ort  Dreh- und Angelpunkt des wirtschaftlichen Lebens in der Region.

 

Seit 1981 wird in Lanciano jedes Jahr eine faszinierende Wiederdarstellung eines mittelalterlichen Marktes gefeiert, welche so viel Wohlstand und Reichtum in diese Gegend gebracht hatten.

 

Traditionsgemäß findet jährlich vom letzten Sonntag im August bis zum ersten Sonntag im September der Mittelaltermarkt in Lanciano statt.

 

Die Straßen und Plätze des historischen Zentrums bieten die perfekte Kulisse für das mittelalterliche Treiben. Besucher des Marktes können sich auf Straßenkünstler, Jongleure, Ritterkämpfe, Paraden usw freuen. In den Tavernenzelten wird natürlich das leibliche Wohl auch nicht zu kurz kommen.

Den Höhepunkt des Festes bildet eine historische Parade mit über 700 Teilnehmern, die in traditionellen Kostümen, begleitet von Fahnenschwingern und Musik, durch die Stadt marschieren.

 

Im Zusammenhang mit dem Mittelaltermarkt stößt man immer wieder auf die Bezeichnung "Mastrogiurato". Aber wer oder was ist das?

 

Dazu müssen wir die Zeit auf das Jahr 1304 zurückdrehen, als Charles II von Anjou, König von Neapel, erstmalig einen "Mastrogiurato" ernannte, um auf lokalen Märkten Gäste zu begrüßen und Frieden zwischen den reisenden Händlern zu bewahren während diese ihre Waren anboten.

 

Der quirlige Ort Lanciano zog aufgrund seiner idealen geographischen Lage, an der Kreuzung zwischen den Nord/Süd und Ost/West Schäferrouten, tausende von Händlern von überall aus Europa an. Die Märkte waren ein wichtiger Bestandteil des wirtschaftlichen Wohlstandes der Stadt. Es lag nahe, dass auch hier ein Mastrogiurato vom Stadtparlament gewählt wurde und der Bürgermeister von seinem Recht Gebrauch machte und Garden aussandte, welche die Handelsreisenden auf ihren Routen während der Marktwochen vor Dieben beschützten.

 

Der bestellte Mastrogiurato musste im Rathaus einen Treueeid schwören und dann auf den Marktgründen, das "Prato della Fiera" vorlesen um die Regulationen des Marktes zu verkünden und den Markt als eröffnet zu erklären. Ihm wurden die Schlüssel der Stadt ausgehändigt und seine Hauptaufgaben bestanden aus dem Öffnen und Schließen der Stadttore, der Überwachung des ein- und ausgehenden Verkehrs sowie der Märkte und Lieferungen.   

Im Süden des Landes war er in einigen Städten mit Privilegien ausgestattet. Er konnte die städtische Miliz befehligen, das Stadtparlament einberufen, Gewichte und die gesamten Messen kontrollieren.

Es war ihm erlaubt eine Waffe zu tragen und jeden Störenfried zu verhaften.

 

Septemberfeste

Wer einen Urlaub im Spätsommer plant, der sollte auf jeden Fall einmal Lanciano besuchen. Es ist das ideale Reiseziel wenn man noch warme Tage am Meer oder in den Bergen genießen und die pure Lebensfreude des Südens erleben möchte. Der September ist der Monat wo der Ort feiert.
Am Abend des 31. August fällt praktisch der Startschuß zu den Septemberfesten mit dem Markt, der Sant Egidio gewidmet ist. Vor allem werden Keramikartikel jeglicher Art und Spielzeuge angeboten (s. auch unter Sant'Egidio).
Die Reihe der Ereignisse wird mit einem spektakulären Umzug am 8. September fortgesetzt. Zu Ehren der "Madonna del Ponte" stellen mehr als 40 Bezirke der Umgebung ihre landwirtschaftlichen Produkte auf geschmückten Wagen zur Schau. Begleitet wird der Corso von prächtigen Fuß- und Musikgruppen in alten Trachten. Ziel des Umzuges ist die Piazza Plebiscito. Alle Produkte, die bei diesem Umzug in die Stadt gelangen, werden am Ende des Tages auf dem Platz versteigert, während der Erlös der Kathedrale Madonna dell' Ponte zugute kommt.
Das Fest der "Madonna del Ponte" startet in der Nacht vom 13. September mit der traditionellen "Notte bianca". Es ist die älteste ihrer Art, die bereits 1833 eingeführt wurde.
Eine Nacht, in der wohl kaum ein Lancianese schlafen geht.
Aber warum diese Nachtwache? Warum schlendern die Lancianesi heutzutage noch zwischen dem 13. und 14. September nachts durch die Straßen des Zentrums? Warum warten sie auf die Schüsse, die vom Stadtturm abgefeuert werden und laut die "Eröffnung" der Septemberfeste um 4 Uhr morgens ankündigen? Warum beginnen die September-Feste auf diese merkwürdige Weise?
Diese Tradition hat ihren Ursprung im Jahr 1800. Zu jener Zeit war es üblich, dass das Kapitel des St. Peter in Rom jedes Jahr den Statuen der Muttergottes, die in der katholischen Welt verstreut waren, eine goldene Krone spendete. Auch die Curia Frentana hatte daran gearbeitet, die renommierte und begehrte Auszeichnung zu erhalten. Sie versuchte es jahrzehntelang, bis 1833 zwei Kronen für Lanciano, eine für die Madonna und eine für das Heilige Kind, vergeben wurden. Aber es war notwendig, dass diese abgeholt wurden. So machten sich im Jahr 1833 zwei Priester aus Lanciano zu Fuß auf den Weg zum Vatikan um die zwei goldenen Kronen zu holen. Die Lancianesi erfuhren von ihrer bevorstehenden Rückkehr mit den Geschenken aus Rom. Viele der Gläubigen wollten nicht noch länger warten und machten sich auf den Weg in Richtung Castelfrentano um die Priester mit ihren kostbaren Geschenken die letzten Kilometer zu begleiten. So trafen sie alle gegen 2 Uhr morgens an der Kirche Santa Chiara in Lanciano ein. Ein mitgebrachter Brief von Papst Gregor XVI ermächtigte den Erzbischof Francesco Maria De Luca dieses Ereignis auch künftig feiern zu lassen. Die ganze Stadt lag bis zum Morgen wach und diese erste schlaflose Nacht in der Geschichte Lancianos wurde dann „institutionalisiert“ im September Fest. Anlässlich dieser Krönungen der Madonna und die ihres Kindes, wurden Plakate in allen Städten des Königreichs angebracht, worauf hingewiesen wurde, dass vom 7. bis zum 22. September Feierlichkeiten zu Ehren von Maria Santissima del Ponte , Patronin der Stadt, in Lanciano stattfinden würden. Seitdem wird ab der Nacht des 13. Septembers Lanciano zum Mittelpunkt der Region. Das sehenswerte Feuerwerk um 4 Uhr morgens lässt sich kaum jemand entgehen. Im Anschluß eilen die Lancianesi zum Forno um sich traditionsgemäß eine Pizza zu kaufen. All das wird von verschiedenen Musikgruppen im Ort begleitet.
Diese "Nacht" ist der Beginn der großen Festivität, die drei Tage lang den Ort mit Konzerten und Events in Atem hält.

 

Weihnachtsbrauch

Während am 23. in aller Welt noch in aller Eile die letzten Geschenke eingekauft werden, herrscht in LANCIANO bereits Weihnachts-stimmung.

Seit über vier Jahrhunderten beginnt in Lanciano die Weihnachtsfeier bereits am 23. Dezember. Es ist eine der tiefsten Traditionen der Lancianesi, die bis ins Jahr 1589 zurückreicht. Paul Tasso, Erzbischof von Lanciano, pilgerte zum Gedenken an Marias und Josefs Reise nach Bethlehem zur Kirche "Iconicella". Viele Gläubige folgten ihm unter Glockengeläut, um seine Worte des Friedens und der Liebe zu hören. Das Läuten der Glocke hörte auf, als die Prozession aufgelöst wurde. Seitdem wiederholt sich dieser Brauch jedes Jahr mit derselben Intensität. Es ist eine Botschaft des Friedens, der Versöhnung und der Vergebung und macht Lanciano wieder ein wenig magischer.

 

Die Glocke, "La Squilla" genannt, steht auf dem Stadtturm Lancianos. Sie läutet ununterbrochen von 18.00 bis 19.00 Uhr und bringt mit ihrem Klang Weihnachten in jedes Haus. Nun gehen die Lancianesi nach Hause, um Geschenke und Wünsche auszutauschen und somit die Familienbande zu erneuern und zu festigen.

While the last gifts are being hurriedly bought all over the world on the 23rd, there is already a Christmas spirit in LANCIANO.

For over four centuries, the Christmas party begins on December 23 in Lanciano.
It is one of the deepest traditions of the Lancianesi, dating back to 1589. Paul Tasso, Archbishop of Lanciano, made a pilgrimage to the church "Iconicella" to commemorate Mary and Joseph's journey to Bethlehem. Many believers followed him under bells to hear his words of peace and love. The ringing of the bell ceased as the procession was dissolved.
Since then, this custom has been repeated every year with the same intensity. It is a message of peace, reconciliation and forgiveness and makes Lanciano a little more magical again.

The bell, called "La Squilla", stands on the town tower of Lanciano. It rings continuously from 6:00 pm to 7:00 pm and brings Christmas to every house with its sound. Now, the Lancianesi go home to exchange gifts and wishes and thus to renew and consolidate the family ties.

Fucaracchi

 

In der Nacht vor Mariä Empfängnis ist es Tradition, große Feuer anzuzünden. In Lanciano heißen sie Fucaracchi. Sicherlich ist es eine uralte Tradition, die bis in prähistorische Zeiten zurückreicht, als das Anzünden des Feuers eine Beschwörung der Sonne war, mit der Bitte zurückzukommen, in Zeiten als das Licht weitestgehend verschwunden war.

Es ist immer eine große Freude, diesen traditionellen Festen beiwohnen zu können.  Doch dann taucht unweigerlich die Frage auf, was die katholische Kirche am nächsten Tag bei "Mariä Empfängnis" genau feiert?

 

Es gibt wohl kein Fest in der katholischen Kirche, dass so oft missverstanden wird. Das liegt nicht zuletzt an der Doppeldeutigkeit der "umgangssprachlichen" Bezeichnung "Mariä Empfängnis". Dem Wortlaut nach kann das sowohl bedeuten, das Maria diejenige ist, die ein Kind empfängt als auch, dass Maria selbst empfangen wird. Klarer wird es erst wenn die offizielle Bezeichnung des Festes benutzt wird.  Denn am 8. Dezember feiern die Katholiken das "Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" ("Mariä Empfängnis"). Dabei wird die Überzeugung der Kirche gefeiert, dass Maria ähnlich wie Jesus Christus seit Beginn ihrer leiblichen Existenz ohne Sünde gewesen ist. Das Fest bezieht sich nicht auf die Empfängnis Jesu, sondern auf die seiner Mutter Maria, die auf natürliche Weise von ihren Eltern Anna und Joachim gezeugt, empfangen und geboren wurde. Im Jahr 1854 wurde das Dogma (feststehende Definition oder eine grundlegende, normative Lehraussage, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich festgestellt wird) von der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" von Papst Pius IX. als Glaubenslehre der katholischen Kirche verkündet. Davon zu unterscheiden ist die Lehre von der jungfräulichen Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist.

On the night before the conception of Mary, it is a tradition to light large fires. In Lanciano they are called Fucaracchi. Certainly it is an ancient tradition dating back to prehistoric times, when the lighting of the fire was a conjuration of the sun, with the request to come back in times when the light had largely disappeared.


San Biagio


Der 3. Februar ist in Lanciano ein besonderer Tag! Ein Tag, der die Lancianesi an die Gestalt des Bischofs San Biagio erinnert.
Er soll über wunderbare Fähigkeiten verfügt haben. Abgesehen davon, dass er mit Tieren sprechen konnte, so verstand er sich auch auf die Kunst der ersten Hilfe. Er rettete ein Kind vor dem Erstickungstod als diesem eine Fischgräte im Hals stecken geblieben war.
Wegen dieses Vorkommnisses wurde San Biagio immer als Schutzpatron des Rachens verehrt. Diese Verehrung erfährt er in der gesamten katholischen, aber auch in der orthodoxen Kirche.
Besonders in den Abruzzen, vor allem in Lanciano, gedenkt man am 3. Februar an diesen einen, der 14 Nothelfer.
Bereits beim ersten Morgengrauen feiern  die Lancianesi die erste Messe des Tages in der alten Kirche im Ortsteil Lancianovecchia, die ihm gewidmet ist. Während einer abendlichen Messe erhalten die Gläubigen noch die Salbung ihrer Kehlen mit dem heiligen Öl.
Dieses Fest war bis zum späten neunzehnten Jahrhundert eines der wichtigsten Feierlichkeiten in Lanciano. Auf der Via dei Frentani herrschte ein stetiges Kommen und Gehen. Heutzutage ist ein Teil dieser Spiritualität verloren gegangen. Jedoch spürt man noch immer die enge Beziehung zwischen San Biagio und Lanciano, eine Beziehung, die jeder Besucher vom ersten Augenblick an spürt. Niemand kann sich dieser Mystik entziehen.

 

February 3rd is a special day in Lanciano! A day that reminds the Lancianesi of the figure of Bishop San Biagio.
He should have had wonderful skills. Apart from being able to talk to animals, he also understood the art of first aid. He saved a child from suffocation when a fishbone got stuck in his throat.
Because of this miracle San Biagio was always venerated as patron saint of the throat. This worship he experiences throughout the Catholic, but also in the Orthodox Church.
Especially in Abruzzo, especially in Lanciano, on the 3rd of February one commemorates this one, the 14 emergency workers.
Already at dawn, the Lancianesi go to the old church in the district Lancianovecchia, which is dedicated to him. There, after a patient wait, they receive the blessing and the anointing with the sacred oil.
This festival was one of the most important celebrations in Lanciano until the late nineteenth century. On the Via dei Frentani there was a constant coming and going. Nowadays, part of this spirituality has been lost. However, one can still feel the close relationship between San Biagio and Lanciano, a relationship that every visitor feels from the first moment on. Nobody can escape this mysticism.

 


Mimosen zum Frauentag

Eine Tradition in ganz Italien, die natürlich auch in LANCIANO gepflegt wird

Der Internationaler Frauentag am 8. März entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg in den USA, im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen.

 

Vielen ist die traurige Geschichte bekannt, warum gerade der 8. März zum Frauentag wurde. Am 8. März 1908 demonstrierten in einer Fabrik in New York Arbeiter gegen die unwürdigen Arbeitsbedingungen, denen sie ausgesetzt waren. Ein ausbrechender Brand bei dieser Veranstaltung kostete 129 Arbeiterinnen das Leben. Seitdem ist der 8. März der offizielle Tag für Frauen, der während der Kriegsjahre aus politischen Gründen verboten war, jedoch ab 1946 gefeiert wird.

 

In vielen Ländern ist es Tradition, Frauen am 8. März Blumen zu schenken. Bei uns in Deutschland wird dieser Tag nicht besonders gewürdigt, anders bei unseren italienischen Nachbarn. Hier werden die Frauen mit Mimosen beschenkt, natürlich auch in  LANCIANO.

 

Aber warum wählten die Italiener 1946 gerade die Mimosen?

Sie ist nicht nur eine Pflanze, die Anfang März blüht, sondern auch eine preiswerte Hommage, da sie in vielen Teilen Italiens wild wächst und somit für alle sozialen Schichten geeignet ist. Sie ist nicht nur das Symbol der Stärke und der Weiblichkeit, sie ist zum Symbol des Frauentages geworden!

The International Women's Day on March 8 was written around the time of the First World War in the US, in the fight for equal rights, the right to vote for women and the emancipation of workers.

 

Many people are familiar with the sad story of why March 8 became Women's Day. On March 8, 1908, workers in a factory in New York demonstrated against the unworthy working conditions to which they were exposed. An erupting fire at this event cost 129 workers the lives. Since then, the 8th of March is the official day for women, which was banned during the war years for political reasons, but is celebrated from 1946.

 

In many countries it is a tradition to give flowers to women on March 8th. In Germany, this day is not particularly appreciated, unlike our Italian neighbors. Here the women are presented with mimosas.

 

 

But why did the Italians choose the mimosas in 1946?

It is not only a plant that flowers in early March, but also a cheap homage, as it grows wild in many parts of Italy and is therefore suitable for all social classes. It is not only the symbol of strength and femininity, it has become the symbol of Women's Day!


Settimana Santa

Die Settimana Santa, die Heilige Woche, bezeichnet die Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag, in der im süddlichen Italien und in katholisch geprägten Ländern des spanischsprachigen Raumes heilige Prozessionen durchgeführt werden. Diese eindrucksvollen Prozessionen sind eine Tradition aus dem 16. Jahrhundert, als die katholische Kirche der größtenteils analphabetischen Bevölkerung die christliche Lehre näher bringen wollte. Aus diesem Grund führten sie Passagen der Bibel in realen Bildern auf, eine Praxis, die heutzutage in ausdrucksvollen Vorführungen dargeboten wird. Die Prozessionen bilden den wichtigsten Bestandteil der Settimana Santa, die Hauptprozession findet am Karfreitag statt. Am Gründonnerstag findet auch in LANCIANO eine spätabendliche Prozession statt. Hierbei wird die Passionsgeschichte dargestellt. Die Teilnehmer tragen Fackeln, Kaputzen (Spitzhauben) und lange Kutten, die ihnen ein unheimliches Aussehen verleihen. Die Kapuzen bei der Prozession stehen für einen Akt der Buße. Buße für all das, was Jesus angetan wurde. Ihren Schluß bildet eine Musikkapelle, die langsame Marschmusik spielt. Die geöffneten Kirchen die auf dem Weg der Prozession liegen sind festlich geschmückt und der gläubige Besucher wird an das letzte Abendmahl erinnert und wie bei der Prozession an die schmerzhafte Reise des Herrn, seinen gesamten Leidensweg, sein Leiden und Sterben am Kreuz. Die Settimana Santa ist in der Tat ein eindrucksvolles Schauspiel, in dem alte Traditionen eindrucksvoll dargeboten werden. Auf jeden Fall sollte man das alles einmal miterlebt haben.

The Settimana Santa, the Holy Week, marks the week from Palmsonntag to Ostersonntag, in which sacred processions are performed in southern Italy and in catholic countries of the Spanish-speaking region. These impressive processions are a tradition dating back to the 16th century, when the Catholic Church of the largely illiterate population wanted to teach Christian doctrine. For this reason they introduced passages of the Bible in real pictures, a practice which is nowadays presented in expressive demonstrations. The processions are the most important part of Settimana Santa and the main procession takes place on Good Friday. On the evening of the Maundy Thursday also a late-night procession takes place in LANCIANO. Here, the Passion History is shown. The participants wear torches, hoods and long robes, which give them an uncanny look. The hoods during the procession represent an act of repentance. Repentance for all that was done to Jesus. The procession is followed by a music band, which plays slow marching music. The open churches that are on the path of the procession are festively decorated, and the believing visitor is reminded of the Last Supper and the procession to the painful journey of the Lord, his entire path of suffering, his suffering and dying in the cross. The Settimana Santa is indeed an impressive drama in which old traditions are impressively presented. In any case, you should have witnessed all this once.


Ostern in Lanciano


Das mystische Städtchen LANCIANO in den Abruzzen pflegt seine jahrhundertealten Traditionen mit Hingabe. Die Osterbräuche sind diesbezüglich erwähnenswert. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird am Gründonnerstag die Prozession der Incappucciati abgehalten. Hier wird anschaulich der Leidensweg Jesus dargestellt. Am darauffolgenden Tag folgt die bedächtige und düstere Karfreitagsprozession zum Tode Christus.

Dann am Ostersonntag bietet sich ein ganz anderes Bild. Musik, Fröhlichkeit, helle Gewänder begeistern bei den verschiedenen Prozessionen, die auf der Piazza Plebiscito enden. Bei diesem "Treffen der Heiligen" (Jesus, Maria, Apostel Johannes) wird die Auferstehung und die Freude darüber mit einer theatralischen Aufführung dargestellt. Anschaulich wird die Überraschung Marias in Szene gesetzt, indem Johannes zu ihr läuft um von der Auferstehung ihres Sohnes zu berichten. Offensichtlich zweifelt Maria daran, aber Johannes läuft zurück um sich erneut zu überzeugen um daraufhin zu Maria zurückzukehren und das freudige Ereignis zu bestätigen. Dann kommt die in Trauerkleidung gehüllte Maria, sieht ihren Sohn und in dem Moment wirft sie ihren schwarzen Mantel weg. Maria zeigt sich in ihrer Schönheit in einem hellen Kleid. Die Freude wird weiter in Szene gesetzt, indem zeitgleich bunte Ballons aufsteigen.

The mystical town of LANCIANO in Abruzzo cultivates its centuries-old traditions with devotion. The Easter customs are worth mentioning in this regard. Already since the 16th century, the procession of Incappucciati is held on Maundy Thursday. Here, the path of Jesus' suffering is vividly depicted. The following day, the solemn and gloomy Good Friday procession follows Christ's death.

 

Then on Easter Sunday offers a very different picture. Music, gaiety, bright robes inspire in the various processions that end in Piazza Plebiscito. In this "meeting of the saints" (Jesus, Mary, apostle John), the resurrection and the joy of it are presented with a theatrical performance. Clearly, the surprise of Mary is staged by John running to her to tell of the resurrection of her son. Obviously, Mary doubts this, but John runs back to convince himself to return to Mary and confirm the joyful event. Then the mourning-clad Maria comes to see her son and in that moment she throws off her black coat. Maria shows in her beauty in a bright dress. The joy continues to be set in scene by the simultaneous rise of colorful balloons.



Festa della Liberazione

Der 25.4. ist in Italien Feiertag. Gefeiert wird die Befreiung Italiens vom Faschismus und von der deutschen Besatzung vom 25.4.1945.
Für diejenigen, die nicht ganz so sattelfest in der Geschichte sind, hier ein kurzer Überblick.
Italien, unter der Regierung von Mussolini, war im Krieg deutscher Bündnispartner. Am 10. Juli 1943 landeten die Amerikaner in Sizilien und gingen daran, Italien vom Süden her einzunehmen. Diese Übermacht vor Augen führte zum Regierungswechsel. Am 25.7.43 wurde Mussolini (Ministerpräsident im Königreich Italien) vom "Großen Faschistischen Rat" abgesetzt, verhaftet und interniert. Daraufhin wurde vom italienischen König am 26. Juli 1943 Badoglio als Ministerpräsident eingesetzt, der stets ein entschiedener Gegner eines italienischen Kriegseintritts an der Seite Hitlerdeutschlands war. Unter dieser Regierung kam es zu Waffenstillstandsverhandlungen mit den Alliierten.
Am 8. September 1943 wurde schließlich das Waffenstillstandsabkommen zwischen dem Königreich Italien, unter der neuen Regierung von Marschall Pietro Badoglio und den Alliierten (USA + England) offiziell verkündigt. Der Waffenstillstand von Cassibile führte zum sofortigen Bruch zwischen dem Deutschen Reich und Italien.
Trotz des Waffenstillstandsabkommens war der Krieg für die Italiener noch lange nicht beendet. Jetzt besetzten deutsche Truppen Italien und der ehemalige Bündnispartner Mussolini wurde von ihnen im September 43 aus dem Gefangenenlager in den Abruzzen befreit, der daraufhin die deutschen Truppen wieder zwecks ihrer Verteidigung unterstützte.
Auf Druck der Alliierten erfolgte die Kriegserklärung Italiens an das Deutsche Reich am 13. Oktober 1943.
Mit dem langsamen, aber stetigen Vormarsch der Alliierten vom Süden her, entwickelte sich ein Partisanenkrieg gegen die restlichen Faschisten und die deutsche Besatzung. Zwei Jahre lang zog sich der Krieg in Italien noch hin und es wurden noch unzählige Opfer auf allen Seiten beklagt.
Dann, am 25. April 1945 rief Sandro Pertini, späterer italienischer Staatspräsident (1978-1985), vom Partisanensender in Mailand alle Italiener zum allgemeinen Aufstand gegen die deutschen Truppen auf, was innerhalb weniger Tage zur Befreiung aller norditalienischen Städte führte. Dieser Tag wurde ein Jahr später zum staatlichen Feiertag erklärt und ist es bis heute geblieben.
Dieser Feiertag hat natürlich auch in den gesamten Abruzzen und in LANCIANO eine große Bedeutung, da sich hier ein erheblicher Widerstand unter Trentino La Barba formierte und die bekannte Gustav-Linie bei Ortona zum grausigen Kriegsschauplatz wurde (s.a. Bericht Ortona).