Die erste Siedlung entstand am Fuß des Hügels, auf dem die heutige Altstadt liegt. Der Name der Ortschaft änderte sich einige Male, bis es schließlich bei Grelis blieb.
Zum Schutz des Dorfes wurde im 9. Jahrhundert auf dem Hügel über dem Dorf Grelis ein Wachturm gebaut. Rund um den Turm entstand ebenfalls eine Siedlung, namens "Guardia" (Wache, vom Wachturm herrührend).
Im Laufe der Jahre verschmolzen die Orte zu " Guardiagrele".
Um 1300 wurde der Wachturm von der Familie Orsini in ihre Residenz integriert, weshalb er auch heute noch Torione Orsini genannt wird. Der Turm ist der einzige noch stehende Teil der ersten Festungsanlage.
Sehenswert ist auf jeden Fall die Kirche Santa Maria Maggiore aus dem 12. Jahrhundert und das angeschlossene Dommuseum. Man findet ein Kreuz von 1431 (Nicola da Guardiagrele), eine barocke Kanzel aus Nussholz und ein Fresko von Andrea de Litio von 1473.
Eine Spezialität aus Guardiagrele sind die "Sise delle Monache" („Nonnenbrüste“), die 1884 von dem Konditor Giuseppe Palmerio erfunden wurden. Dabei handelt es sich um ein süßes Gebäck aus
Biskuitteig, das mit einer Variation von englischer Creme gefüllt ist.
Bis heute wird das Gebäck ausschließlich von zwei Bäckereien in Guardiagrele hergestellt und findet nicht nur bei Touristen reißenden Absatz.
Kunsthandwerk
Wusstet ihr, dass die Abruzzen bekannt für ihre Schmiedekunst sind?
Wenn man über das Kunsthandwerk in den Abruzzen spricht, muss man auf jeden Fall die Schmiede, Gold- und Kupferschmiede erwähnen.
In jedem historischen Zentrum der Abruzzen sind die Arbeiten offensichtlich. Zahlreiche Tore, Geländer und Lampen aus Schmiedeeisen schmücken die Straßen und Gassen. Selbst die engsten Vicoli erstrahlen abends im Schein der schmiedeeisernen Laternen auf beachtenswerte Art und Weise.
In diesem Zusammenhang sei Guardiagrele erwähnt. Der Ort ist bereits seit der Renaissance für seine Schmiedekunst bekannt. Im 15. Jh. war er wichtiges Zentrum der Goldverarbeitung für das Reich Neapel.Ein herausragender Künstler (Goldschmied, Bildhauer und Maler) dieser Zeit war Nicola da Guardiagrele.
Von Kupfer bis Gold wurden und werden hier fast alle Metalle bearbeitet. Die Eisenschmiedekunst ist nach wie vor ein wichtiger Erwerbszweig des Ortes.
Noch heute werden traditionell erstellte Metalllwaren erstellt und in zahlreichen Botteghe bei der Porta San Giovanni verkauft.
Did you know that the Abruzzi are known for their blacksmithing?
When talking about handicrafts in Abruzzo, one must definitely mention the blacksmiths, goldsmiths and coppersmiths.
The works are evident in every historical center of Abruzzo. Numerous gates, railings and lamps made of wrought iron adorn the streets and alleys. Even the closest Vicoli shine in the
evening in the manner of wrought-iron lanterns in a remarkable way.
In this context, Guardiagrele should be mentioned. The place has been known since the Renaissance for its blacksmithing. In the 15th century it was an important center of gold processing
for the kingdom of Naples.
An outstanding artist (goldsmith, sculptor and painter) of this time was Nicola da Guardiagrele.
From copper to gold almost all metals were and are processed here. The ironwork is still an important industry of the village. Even today, traditionally created metal goods are produced and
sold in numerous Botteghe at the Porta San Giovanni.
The Guardiagrele art market, held annually in August, is an excellent opportunity to admire the masterpieces created by skilled craftsmen from Abruzzo.