Torri Montanare
Die beiden Türme Torri Montanare waren einst Teil der Stadtmauern des 11. bis 15. Jh. Der weiter innen stehende Turm ist der einzige Rest der ältesten Mauer aus dem 11. Jh. Aufgrund seiner Höhe diente er später als Wachturm. Der massivere Eckturm war Teil der neuen Stadtmauer die im 15. Jh. errichtet wurde.
Die Torri Montanare sowie das angrenzenden ehemalige Kloster Santa Giovina dienten auch schon als Gefängnis des Ortes, bis im Jahr 1991 eine JVA vor den Toren der Stadt erbaut wurde.
Der Gebäudekomplex lag danach viele Jahre in einem Dornröschenschlaf. In der Zwischenzeit wurden das Areal restauriert und es entstand die "Citadella della musica", worin zahlreiche Musikveranstaltungen im Laufe des Jahres stattfinden und Besucher von nah und fern anlocken.
Fontana di Civitanova
Die Fontana di Civitanova stammt aus dem Jahr 1825. Der Brunnen wurde auf dem Gelände eines alten Brunnen aus dem 12. Jh gebaut. Der Brunnen war von strategischer Bedeutung des damals bevölkerungsreichsten Stadtteils. Er diente der gesamten Wasserversorgung, man wusch die Kleidung vor Ort und er war Begegnungsort. Die Fassade, über 40 Meter lang, ist neoklassizistisch. 1974 wurde der Brunnen letztmalig restauriert.
Porta San Biagio
Die im 11. Jahrhundert aus Sandstein erbaute Porta di San Biagio ist das älteste noch vorhandene Stadttor von den einst neun Toren des Ortes. Es befindet sich am Ende des Bezirks Lancianovecchia, am Ende der Via dei Bastioni und war der östliche Ortszugang. Unterhalb dieses Tores verlief ein Tratturo, ein Pfad, den die Schafherden benutzten. So ermöglichte die Porta in vergangenen Zeiten den Schafherden den Einzug in die Stadt, bis hin zur Piazza. Wer durch diese Porta in den Ort kam, befand sich im Herzen des Töpferviertels.
Heute befindet sich hinter dem Stadttor ein Pub mit Terrasse, der bis in die Morgenstunden geöffnet hat. In der warmen Jahreszeit ein idealer Ort um Abseits des Treibens der Stadt die Atmosphäre vergangener Zeiten auf sich wirken zu lassen.
Fontana del Borgo
Die Fontana del Borgo befindet sich im gleichnamigen Stadtteil Lancianos. Sie ist auch bekannt unter dem Namen Fontana della Pietrosa. Der Brunnen stammt aus dem 16. Jahrhundert und versorgte zu seiner Zeit den gesamten Stadtteil mit Wasser und war zugleich Waschplatz.
La Fontana del Borgo si trova nell' omonimo quartiere di Lanciano. E' anche conosciuta come la Fontana della Pietrosa. La fontana risale al 16 ° secolo e forniva acqua potabile ed era usata anche per fare il bucato.
The Fontana del Borgo is located in Lanciano in the district Borgo. It is also known as the Fontana della Pietrosa. The fountain dates back to the 16th century and provided drinking water and was also used to do the laundry.
San Biagio
Die Kirche SAN BIAGIO ist die älteste Kirche Lancianos. Die stammt aus dem Jahr 1059, der Glockenturm ist jedoch jüngeren Datums. Er wurde 1345 erbaut. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde sie zwischenzeitlich zweckentfremdet und diente als Kaserne.
Santa Maria Maggiore
Die Kirche Santa Maria Maggiore gilt als eines der bedeutendsten Denkmäler der Abruzzen und die wohl interessanteste Kirche der Stadt. Erbaut wurde sie 1227. 1540 wurde sie im Barockstil umgebaut, jedoch 1968 wieder in ihren Ursprung zurückversetzt.
Künstlerisch bedeutsam ist die Fassade, das 1317 zugefügte Hauptportal und die Seitentür. Der Legende nach wurde die Kirche auf einem heidnischen Tempel zu Ehren des Gottes Apollo errichtet. Einige Wände des Tempels sind noch erhalten.
Sant' Antonio di Padova
Die Kirche Sant' Antonio di Padova ist eine Klosterkirche des 14. Jh. 1943 wurde sie zerstört und später wieder weitestgehend aufgebaut. Sie hat ein mittelalterliches Aussehen, das Innere ist barock und verfügt über den höchsten Glockenturm der Stadt. Ein Fresko zeugt von dem bestehenden Frieden zwischen Lanciano und Ortona im 15. Jh. als ein lokaler Krieg herrschte.
San Nicola & San Rocco
Palazzo del Capitano
Ursprünglich war die Hauptfassade dieses Gebäudes, das mit der Rückseite zur Via Agorai steht, in einem neoklassischen Stil erbaut.
Diese kühle Fassade blickte auf den Platz "Largo Tappia", der nach dem Abriss der Kirche San Martino im Jahr 1848 entstanden war.
Die Fassade, die wir heute bewundern, stammt aus dem Jahr 1923. Kapitän Alfonso Cotellessa, dem das Gebäude seinen Namen verdankt, stockte das Gebäude auf, modernisiertes es und gab der Front ihr heutiges Aussehen, dass mit floralen Elementen dekoriert ist. Im Inneren des Gebäudes sind die Dekorationen sehr interessant und datieren vom 17. bis 20. Jahrhundert.
Eine weitere Restaurierung Ende 2017 macht das Gebäude zum Schmuckstück der "Strada de' Frentani" im Zentrum der Stadt.
Originally, the main facade of this building, which faces the rear of the Via Agorai, was built in a neoclassical style.
This sparse facade overlooked the square "Largo Tappia", which was created after the demolition of the church of San Martino in 1848.
The facade, that we admire today, dates back to 1923. Captain Alfonso Cotellessa, who gave the building its name, rebuilt the building, modernized it and gave the front its present appearance, decorated with floral elements. Inside the building, the decorations are very interesting and date from the 17th to the 20th century. Another restoration at the end of 2017 makes the building the jewel of the "Strada de 'Frentani" in the center of the city.
Große Anzahl von Kirchen
Es ist schon auffällig wie viele Kirchen im Centro Storico von Lanciano vorhanden sind. Der Spaziergänger hat den Eindruck, von einer Kirche in die andere zu stolpern. Diese Tatsache wirft natürlich die Frage nach dem "Warum und Wieso" auf.
- Wie war im MA das Verhältnis von Kirche und Bevölkerung?
- Welchen Stellenwert hatte Religiösität in Städten des MA?
Die Frömmigkeit resultierte aus dem immensen Verlangen der Heilssicherung. Das religiöse Leben der städtischen Bevölkerung der damaligen Zeit zeigte sich auf vielfältige Art, u.a. durch eine reiche Stiftstätigkeit im kirchlichen und karitativen Bereich, einer großen Heiligenverehrung, einer großen Prozessionsbereitschaft und einem starken sakramentalen Kult.
Ein Zeichen der Religiosität der Bürger war die Bereitschaft zu stiften und zu schenken. Gestiftet wurde für diverse Zwecke: Spitäler, Kirchen, Armenfürsorge, Abhalten von Prozessionen usw. Die Art der Schenkungen oder Stiftungen war natürlich abhängig vom Geldbeutel des jeweiligen Wohltäters. Der Adel unterstütze z.B. die Errichtung von Spitäler oder Kirchen, die bürgerliche Oberschicht konnte sich Almosenstiftungen leisten, während die soziale Unterschicht, der u.a. Bauern, Mägde, Handwerker angehörten, sich nur irgendwelcher Bruderschaften anschließen konnten, um ihr Heil zu finden. Die Heiligenverehrung hatte im späten Mittelalter wohl ihren Höhepunkt. Es gab für jede Lebenslage einen Heiligen. Und zu Ehren der verschiedenen Heiligen wurden die Kirchen erbaut.
Wenn man dann berücksichtigt, dass LANCIANO im MA das bedeutendste Handelszentrum der Abruzzen war, die reichen Kaufleute in all den Palazzi wohnten und der Ort zum Bischofssitz wurde, dann erklärt sich auf einfache Art und Weise die Anzahl der Kirchen.
Settimana Santa
Die Settimana Santa, die Heilige Woche, bezeichnet die Woche von Palmsonntag bis Ostersonntag, in der im südlichen Italien und in katholisch geprägten Ländern des spanischsprachigen Raumes heilige Prozessionen durchgeführt werden. Diese eindrucksvollen Prozessionen sind eine Tradition aus dem 16. Jahrhundert, als die katholische Kirche der größtenteils analphabetischen Bevölkerung die christliche Lehre näher bringen wollte. Aus diesem Grund führten sie Passagen der Bibel in realen Bildern auf, eine Praxis, die heutzutage in ausdrucksvollen Vorführungen vorgeführt wird. Die Prozessionen bilden den wichtigsten Bestandteil der Settimana Santa, die Hauptprozession findet am Karfreitag statt.
Am Gründonnerstag findet auch in LANCIANO eine spätabendliche Prozession statt. Hierbei wird die Passionsgeschichte dargestellt. Die Teilnehmer tragen Fackeln, Kaputzen (Spitzhauben) und lange Kutten, die ihnen ein unheimliches Aussehen verleihen.
Die Kapuzen bei der Prozession stehen für einen Akt der Buße. Buße für all das, was Jesus angetan wurde. Ihren Schluß bildet eine Musikkapelle, die langsame Marschmusik spielt.
Die geöffneten Kirchen, die auf dem Weg der Prozession liegen sind festlich geschmückt und der gläubige Besucher wird an das letzte Abendmahl erinnert und wie bei der Prozession an die schmerzhafte Reise des Herrn, seinen gesamten Leidensweg, sein Leiden und Sterben am Kreuz.
Die Settimana Santa ist in der Tat ein eindrucksvolles Schauspiel, in dem alte Traditionen eindrucksvoll dargeboten werden. Auf jeden Fall sollte man das alles einmal miterlebt haben.
The Settimana Santa, the Holy Week, marks the week from Palm Sunday to Easter Sunday, in which sacred processions are performed in southern Italy and in catholic countries of the Spanish-speaking region. These impressive processions are a tradition dating back to the 16th century, when the Catholic Church of the largely illiterate population wanted to teach Christian doctrine. For this reason they introduced passages of the Bible in real pictures, a practice which is nowadays presented in expressive demonstrations. The processions are the most important part of Settimana Santa and the main procession takes place on Good Friday.
On the evening of Maundy Thursday also a late-night procession takes place in LANCIANO. Here, the Passion History is shown. The participants wear torches, hoods and long robes, which give them an uncanny look.
The hoods during the procession represent an act of repentance. Repentance for all that was done to Jesus. The procession is followed by a music band, which plays slow marching music.
The open churches that are on the path of the procession are festively decorated, and the devout visitor is reminded of the Last Supper and the procession to the painful journey of the Lord, his entire path of suffering, his suffering and dying in the cross.
The Settimana Santa is indeed an impressive drama in which old traditions are impressively presented. In any case, you should have witnessed all this once.
Der Krieger von Capestrano - Ein Wahrzeichen der Abruzzen
Bei dem Krieger von Capestrano handelt es sich um eine 2,09 m hohe Statue des 6. Jahrhunderts v. Chr. aus Kalkstein, die 1934 bei Capestrano/Abruzzen in einem Weinberg entdeckt wurde. Sie wird im "Museo archeologico nazionale d’Abruzzo" von Chieti ausgestellt. Auffällig sind der große Hut, aber auch die diversen Waffen, mit denen er ausgestattet ist. Kurzschwert, Axt, Dolch, Lanzen.
Die Fundstelle wurde daraufhin von Archäologen weiter untersucht. Dabei entdeckte man eine Nekropole des 7. bis 5. Jahrhunderts v. Chr. und eine weibliche Statue, die Dame von Capestrano. Anfang des 21. Jahrhunderts folgten weitere Grabungen, die etwa hundert Gräber zu Tage förderten und 50 archäologische Artefakte. Funde dieser Zeit sind äußerst selten, vor allem in der gefundenen Qualität und guten Erhaltung.
Im Torre San Giovanni in LANCIANO befindet sich eine hölzerne Statue dieses Kriegers, die ein einheimischer Künstler in gleicher Größe erschaffen hat.
Der Torre San Giovanni gehört zu der ehemaligen Kirche S. Giovanni, die im Krieg leider zerstört wurde. Der erhalten gebliebene Turm wurde in jahrelange Arbeit restauriert. Bei den Arbeiten wurden Tongefäße aber auch Priestergewänder gefunden, die restauriert im Museum der Kirche S. Francesco ausgestellt sind. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick auf die historische Altstadt, das moderne Lanciano, die Maiella, den Gran Sasso und auf die Costa dei trabocchi.
The Warrior of Capestrano is a 2.09 m high statue of the 6th century BC. From limestone, which was discovered in 1934 near Capestrano / Abruzzo in a vineyard. It will be exhibited in the "Museo archeologico nazionale d'Abruzzo" of Chieti. Striking are the big hat, but also the various weapons with which he is equipped. Short sword, ax, dagger, lances.
The site was then further investigated by archaeologists. They discovered a necropolis of the 7th to the 5th century BC. And a female statue, the Lady of Capestrano. At the beginning of the 21st century further excavations followed, which brought to light about a hundred tombs and 50 archaeological artefacts. Finds of this time are extremely rare, especially in the found quality and good condition.
In the Torre San Giovanni in LANCIANO there is a wooden statue of this warrior created by a local artist of the same size.
The Torre San Giovanni belongs to the former church of S. Giovanni, which unfortunately was destroyed during the war. The surviving tower has been restored in years of work. In the works clay pottery but also priestly robes were found, which are restored restored in the Museum of the Church of S. Francesco. From here you have a wonderful view of the historic old town, the modern Lanciano, the Maiella, the Gran Sasso and the Costa dei trabocchi.