Lanciano ...einfach ,,Wunder voll"

Lanciano ist eine Gemeinde in der Provinz Chieti, in den Abruzzen mit ca 36.000 Einwohnern. Die Adriaküste liegt etwa 13 Kilometer entfernt. Lanciano wurde bereits in vorchristlicher Zeit gegründet und hieß in der Antike Anxanum. Lanciano schaut auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Archäologische Funde belegen, dass das Gebiet bereits in der Bronzezeit besiedelt war. Lanciano kann auf viele verschiedene Herrscher zurückblicken, wie u. a. Römer, Sizilianer, Goten, Langobarden, Schwaben, Franken, Byzantiner und Normannen. Die absolute Blütezeit hatte der Ort im 14. Jahrhundert. Lanciano war das größte bewohnte Handelszentrum in den Abruzzen. Die Entdeckung Amerikas und der daraus resultierenden Verlagerung des wirtschaftlichen Schwerpunktes von der Adria an den Atlantik, führte zum Niedergang des einst so bedeutenden Ortes. Seit dem 13. Jahrhundert ist der heutige Name überliefert. Die Stadt ist voll religiöser Mythologie. Der Legende nach ist Lanciano der Geburtsort des als Heiligen verehrten Longinus. Longinus war der Überlieferung nach ein Offizier der römischen Legion, der dem am Kreuz hängenden Jesus nach dessen Tod eine Lanze in die Seite gestochen haben soll. Die austretende Wundflüssigkeit soll sein Augenleiden geheilt haben. Daraufhin hat er die mit Blut getränkte Erde gesammelt und sich damit taufen lassen. Der Name des Ortes geht auf diese Lanze (Lancia) zurück.

Lanciano è un comune della provincia di Chieti, in Abruzzo con circa 36.000 abitanti. La costa adriatica è a circa 13 chilometri di distanza. Lanciano fu fondata in epoca preromana. In epoca romana era conosciuta come Anxanum. Lanciano quindi ha un passato importante. Reperti archeologici dimostrano che l'area era già abitata nell'età del bronzo, e la città è stata dominata dai Romani, Goti, Longobardi, Svevi, Franchi, Bizantini e Normanni. Il periodo di maggiore fioritura ebbe luogo nel 14 ° secolo. Lanciano era il più grande centro commerciale in Abruzzo e la città più popolata. La scoperta dell'America e il conseguente spostamento delle rotte commerciali dall'Adriatico all'Atlantico, portarono al declino di un posto così importante. Il nome LANCIANO é conosciuto da il 13 ° secolo. La città è anche piena di mitologia religiosa. La leggenda narra che Lanciano sia il luogo di nascita di Longino, venerato come santo. Secondo la tradizione, Longino era un ufficiale della legione romana, che si diceva avesse trafitto con una lancia il fianco di Gesù appeso alla croce dopo la sua morte. Si dice che il liquido di fuoriuscita della ferita abbia guarito i suoi problemi agli occhi. Quindi si convertì, raccolse il terreno intriso di sangue e si fece battezzare. Il nome della città viene fatto risalire alla questa lancia.

 

Eucharistisches Wunder

Eine weitere, die wohl bekannteste Überlieferung berichtet, dass sich im 8. Jahrhundert das erste "eucharistische Wunder" ereignet habe. Einem Mönch sollen bei einem Gottesdienst in der Klosterkirche des Heiligen Longinus Zweifel gekommen sein, dass das Brot und der Wein vor ihm wirklich Fleisch und Blut von Jesus seien. Vor seinen Augen hätten sich dann Hostie und Wein in Fleisch und Blut verwandelt. Überreste davon befinden sich in einem Reliquienschrein in der Kirche San Francesco del Miracolo Eucaristico. Untersuchungen aus dem Jahr 1970 erwiesen, dass es sich tatsächlich um menschliches Blut und menschliches Fleisch aus dem Mittelalter handelt. Nicht festgestellt werden konnte jedoch, ob es sich vorher um Brot und Wein handelte.


Madonna del Ponte

Im April 1515 wurde von Papst Leo X. das Erzbistum Lanciano errichtet. Die Bischofskirche ist die Basilica della Madonna del Ponte (Basilika Unserer lieben Frau von der Brücke). Der Name begründet sich auf die Tatsache, dass sie am Ort einer antiken Dreibogenbrücke errichtet wurde, bei der man bei Reparaturarbeiten nach einem Erdbeben im Jahr 1088 eine alte Marienstatue mit Kind fand. Auch dieses Ereignis wurde zum Wunder erklärt, zum Wunder Madonna del Ponte. Daraufhin wurde auf der Brücke eine Kapelle gebaut. Die Madonnenstatue ist eine byzantinische Figur aus dem 8. Jahrhundert. Im 14. Jh. wurde die Kapelle durch eine größere Kirche ersetzt, welche die Brücke überdeckte. Die heutige Kirche wurde zwischen 1785 und 1788 errichtet. Mir der Fassade begann man 1800, sie blieb im oberen Teil aber unvollendet. Die Kathedrale befindet sich an der Piazza Plebiscito. Hier findet man auch den Stadtturm Torre Campanaria oder Torre Civica. Er wurde im 19. Jh. anstelle eines Vorgängertums neben der Kathedrale errichtet.


Ricciarella

Auf der Via dei Frentani in LANCIANO stößt man unweigerlich auf die kleine "Capella della Santa Croce" aus dem Jahr 1583. Hier werden seit 2003 einige Fragmente eines überlieferten Wunders, was sich im Jahre 1273 an dieser Stelle in einem Stall ereignet hat, aufbewahrt.

 

Die Legende erzählt von dem sich unaufhörlich streitendem Paar Ricciarella und ihrem Mann. Ricciarella war bestrebt, die ewigen Streitereien beizulegen und den Haussegen wieder herzustellen. Aus diesem Grund konsultierte sie eine Hexe die ihr riet, eine geweihte Hostie bei der morgendlichen Kommunion zu entwenden und diese ihrem Mann ins Essen zu mischen.

 

Ricciarella ließ sich dazu überreden, doch als sie begann die Hostie in einem Kelch zu zerstossen, verwandelte sie sich in Fleisch. Eine Menge Blut begann aus dem Becher zu fliessen und Ricciarella stopfte das Gefäß mit einer Tischdecke zu. Total erschrocken über das Vorkommnis vergrub sie alles im Stall. Als am Abend ihr Mann mit dem Maulesel von der Arbeit kam, gelang es diesem nur mit Gewalt, das Tier in den Stall zu bringen. Der Maulesel verhielt sich ab diesem Abend sonderbar. Er kniete im Stall und seine Schnauze zeigte immer in Richtung Ricciarellas Geheimnisses. Zu dem ohnehin immer schiefer hängendem Haussegen kam nun noch das Verhalten des Maulesels hinzu. Das war zuviel für die arme Frau und sie beichtete nach einigen Jahren alles Bruder Giacomo Diotallevi. Er ging mit Ricciarella in den Stall, fand die Überreste und brachte sie im Jahr 1280 in seinen Heimatort Offida. Die Reste der Hostie haben ihren Platz in einem eigens dafür angefertigten vergoldetem Silberkreuz gefunden, was im 14. Jahrhundert von einem namhaften venezianischem Goldschmied angefertigt wurde. In der Kirche Sant'Agostino in Offida werden bis zum heutigen Tag alle Reliquien* aufbewahrt.

 

Die Reliquien werden der Öffentlichkeit nur einmal im Jahr gezeigt und zwar am 3. Mai. An dem Tag wird das Fest des "Croce Santa" gefeiert.

 

*Hostie, Kelch, Tischtuch Das Tischtuch ist die einzige erhaltene Tischdecke aus dem 13. Jahrhundert.